Gründungen in Berlin, Aachen und Clausthal

Der Berg- und Hüttenmännische Verein (BuH Verein) besteht heute aus den vier Aktivitates in Aachen, Berlin, Clausthal und Freiberg sowie einem gemeinsamen Altherrenverband. Diese Vereine umfassen rund 100 studentische Mitglieder und 400 Hohe Damen bzw. Alte Herren im In- und Ausland. Unseren gemeinsamen Ursprung haben wir in Berlin, wo im Jahr 1770 eine Bergelevenanstalt gegründet wurde. Aus dieser ging später die Königlich Preußische Bergakademie mit dem Sitz in der Alten Börse im Lustgarten hervor. An der Bergakademie, der heutigen Technischen Universität Berlin, wurde damals noch Bergbau und Hüttenwesen als gemeinsames Studienfach gelehrt. Zu Beginn des Jahres 1861, am 14. Januar, schlossen sich 31 Studierende, damals Bergexpektanten genannt, zum „Verein für Berg- und Hüttenleute“ zusammen. Im Laufe desselben Jahres kamen noch weitere 22 hinzu.

Die Königlich Preußische Bergakademie Berlin in der Alten Börse im Lustgarten.
Semesterbild im Vereinslokal 1898
Ein Bild der Mitglieder aus dem Jahr 1898 aus dem Vereinslokal.

Die Vereinsmitglieder griffen die aus dem Mittelalter stammenden Ziele der Berg- und Hüttenleute auf. Diese sind die Sorge um die Nachhaltigkeit bei der Nutzung der Natur, eine soziale Grundhaltung zu den Problemen der Menschen sowie die Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung für die Gesellschaft und das Gemeinwohl. Hinzu kamen die Bejahung des Individualismus und der Selbstverwirklichung des Einzelnen als Lebensziel.

Vereinsziele waren damals schon die Pflege der Geselligkeit und die Unterstützung beim Studium, aber auch die Zusammenarbeit mit den Professoren der Bergakademie. Die Inhalte dieser Ziele bestehen auch noch heute – nach mittlerweile mehr als 150 Jahren. Lediglich die Form der Geselligkeit und Unterstützung beim Studium änderte sich immer wieder mit dem vom Zeitgeist bestimmten Lebensgefühl der Studierenden und den beruflichen Anforderungen. Die Zusammenarbeit mit der Universität oder Hochschule bezieht sich heute auf Kontakte und Mitwirkung in vielen Fachbereichen.

Nach der Auflösung des BuH Vereins in Berlin zur Zeit des Nationalsozialismus kam es bereits kurz nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1946 zur Wiedergründung in Aachen. Später wurden auch in Berlin und Clausthal Aktivitates gegründet. Schon die Gründer unseres BuH Vereins hielten nach ihrem Studium die Verbindung zu ihrem Verein und unterstützten als Hohe Damen und Alte Herren die studierenden Aktiven. Dadurch erhielt der Verein allmählich den Charakter einer studentischen Verbindung, in der durch einen Generationenvertrag die Alten Herren und Hohen Damen den Aktiven halfen und helfen, und so eine lebenslange Bundesgemeinschaft begründet wurde. Bereits im Jahr 1927 schlossen sich die Alten Herren zu einer Altherrenschaft zusammen.

Das Schlagen einer Kneipe im Wirtshaus "Zur Goldgrube" im Wintersemester 1900/01.
Der Berg- und Hüttenmännische Verein zu Freiberg e. V. im Sommersemester 2013.
Der Berg- und Hüttenmännische Verein zu Freiberg e. V. im Sommersemester 2013.

Gründung in Freiberg

Im Jahr 2011 fanden sich mehrere motivierte Bergbaustudenten der TU Bergakademie Freiberg mit dem Ziel der Gründung einer Studentenverbindung. Dabei kam es im Sommersemester 2011 zu ersten Kontaktaufnahmen mit dem BuH Verein. Die Bestrebungen gipfelten am 25. Oktober 2011 in der Gründung der Berg- und Hüttenleute Freiberg (BHF) durch zwölf Studierende in der Gaststätte „Zum Fuhrmann“, dem heutigen „Schankhaus 1863“. Die Zusammenarbeit zwischen BuH Verein und den BHF intensivierte sich in der nachfolgenden Zeit, indem ein Kooperationsvertrag zwischen beiden Vereinen geschlossen wurde.

Als es im Jahr 2013 zu den Winterberger Gesprächen kam, stand die Aufnahme der BHF in den BuH Verein zur Diskussion. Es herrschte dabei eine positive Resonanz. Als darauf am 1. Juni 2013 das 152. Stiftungsfest in Clausthal-Zellerfeld stattfand, wurde die Freiberger Aktivitas feierlich in die BuH Familie aufgenommen. Der BuH Verein besteht seitdem nicht mehr nur aus drei, sondern aus vier Aktivitates: Aachen, Berlin, Clausthal und Freiberg. Seit dem 18. Dezember 2013 kann die Freiberger Aktivitas darüber hinaus das Haus in der Hainichener Straße 20 sein Eigen nennen. Dieses konnte durch großzügige Unterstützung einiger Alter Herren, die sogenannten „silver six“, erworben und später durch vor allem Eigenarbeiten ausgebaut werden.